moneymeets und WHU – Otto Beisheim School of Management präsentieren Prototypen

Die Digitalisierung der Finanzbranche erobert immer mehr Bereiche: Im Privatkundengeschäft sind Online-Banking und Online-Shopping längst zur Gewohnheit geworden. Doch die digitale Affinität der Kunden nimmt weiter rasant zu und stellt die Branche vor neue Herausforderungen: Wie können Kunden, die es gewohnt sind bequem digital einzukaufen, von Finanzdienstleistern erreicht werden? Wie können zum Beispiel die komplexen Zusammenhänge von Finanzanlagen einfach auf digitalen Plattformen dargestellt werden?

Köln, 13. April 2018. Der Entwicklung einer umfassenden digitalen Finanzberatung widmet sich seit Ende 2016 auch das durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt „VikoDiA“. VikoDiA steht für „Visualisierungskonzept für digitale Anlageberatung“ und ist ein Kooperationsprojekt der WHU – Otto Beisheim School of Management und des Kölner Fintechs moneymeets. In einem interdisziplinären Team aus Praktikern und Wissenschaftlern mit Erfahrung im Finanz- und Digitalbereich wird unter der Leitung von Dr. Katrin Baedorf von der WHU und Dr. Ruth Kümmerle von moneymeets der Frage nachgegangen, wie sich Beratungsleistungen auf einer digitalen Oberfläche darstellen lassen.

Die Kontaktpunkte der Beratungsdienstleistung digital abzubilden und die resultierenden Kundenreaktionen genauer zu untersuchen, ist ein Ziel des Projekts. Dazu wurden vom Projektteam zwei Prototypen erstellt, die nun in einer Studie genauer untersucht werden sollen. Der erste digitalisiert das Kennenlernen des Kunden. Dabei bilden die MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive II) Regulierungen die Grundlage für die Geeignetheitsprüfung – die Weiterentwicklung liegt auf einer interaktiven und transparenten digitalen Umsetzung. Der zweite Prototyp legt den Schwerpunkt auf ein kundenzentriertes Reporting: An Stelle einer reinen Beschreibung des Ist-Zustands des Kundenportfolios greift dieses digitale Reporting die Angaben zur Anlegertypologie und zu den Investmentzielen des Kunden aus der Geeignetheitsprüfung auf und kommuniziert die Anlageergebnisse in einer entsprechend individualisierten Form.

Der Abschluss der Prototypen-Tests wird konkrete Antworten darauf liefern, wie viel Komplexität notwendig ist, damit der Kunde die Risiken und Charakteristika eines digital getätigten Investments versteht und sich gut informiert fühlt und ob interaktive Module eine an MiFID II angelehnte Geeignetheitsprüfung verbessern. Die Teilnahme an beiden Experimenten ist unter vikodia.whu.edu möglich.