Digitaler Wandel: „Berliner Digital-Erklärung“ übermittelt Forderungskatalog an die Versicherungsbranche – moneymeets ist Unterzeichner

Die Digitalisierung macht vor der Versicherungswirtschaft nicht halt. Sie verändert die Anforderungen an die etablierten Unternehmen und bringt neue digitale Marktteilnehmer, die so genannten Insurtechs, hervor. In ihrer heute veröffentlichten „Berliner Digital-Erklärung“ fordern die führenden deutschen Insurtech-Unternehmen die Gesamtbranche dazu auf, bestehende Standards weiterzuentwickeln, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und gemeinsam mit den neuen digitalen Playern den Versicherungsstandort Deutschland zu modernisieren.

Köln, 13. Januar 2017 – Am heutigen Freitag kamen hochrangige Vertreter von mehr als zwanzig deutschen Insurtech-Unternehmen, unter ihnen Dieter Fromm, Mitgründer und Geschäftsführer der Kölner moneymeets GmbH, in Berlin zusammen, um gemeinsam die „Berliner Digital-Erklärung“ zu erarbeiten und zu unterzeichnen. Unter Leitung von Professor Dr. Fred Wagner, Vorstand im Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig und Mitglied im Verwaltungsrat der BaFin, wurden Forderungen an die Versicherer, aber auch konkrete Lösungsvorschläge zur praktischen Umsetzung definiert, um Veränderungen in der Branche herbeizuführen.

In ihrer gemeinsamen Erklärung, die auf eine Initiative des Lübecker Unternehmens blau direkt zurückgeht, sprechen sich die insgesamt 26 Unterzeichner unter anderem für eine Trennung der Bereitstellung von Versichertendaten vom Vermittlerstatus aus und fordern größere Anstrengungen seitens der Versicherer, um beispielsweise Bestandsübertragungen an die neuen Marktteilnehmer zu beschleunigen. Die Eigeninitiative der Versicherungswirtschaft zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die von den Insurtechs grundsätzlich begrüßt wird, müsse zudem durch die Politik unterstützt werden. Die Unternehmen machen der Versicherungswirtschaft außerdem das Angebot, sie durch fachlichen Rat und bei der gemeinsamen Umsetzung von digitalen Projekten zu unterstützen.

„Die derzeitige Praxis von mitunter mehreren Wochen Bearbeitungsdauer bei der Bestandsübertragung widerspricht nicht nur aktuellen Urteilen zum Datenschutz und der informationellen Selbstbestimmung, sie kann auch nicht im Interesse der Versicherungsgesellschaften selbst liegen“, richtet Dieter Fromm den Blick auf die Auswirkungen der langen Bearbeitungszeiträume. „Mit dem Internet haben die Kunden echte Macht erhalten. Mit Bewertungen und Kommentaren, beispielsweise auf persönlichen Finanzmanagementplattformen wie moneymeets.com, können sie anderen Internetnutzern einen direkten Einblick in das Verhalten der Versicherer geben.“

Auch beim Thema Datenaustausch erkennt Fromm deutlichen Nachholbedarf seitens der Versicherungsbranche: „Damit Unternehmen wie moneymeets im Anschluss auf die übertragenen Bestände automatisiert zugreifen können, fordern wir eine grundsätzliche Offenheit der IT-Systeme der Versicherer über moderne Schnittstellen und die konsequente Umsetzung relevanter Branchenstandards. Die Bankenbranche hat der Assekuranz hier Einiges voraus. Jetzt ist es an den Versicherungen, hier nachzuziehen.“

Die vollständige Berliner Digital-Erklärung ist hier abrufbar.