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Open Banking – Chance oder Bedrohung?

Buzzwords wie Open Banking oder Plattform Banking sind in aller Munde. Im Kern bedeuten sie, dass die Finanzbranche sich weiter öffnen und nachhaltig verändern wird. Banken und Sparkassen stehen den technologischen Möglichkeiten bisher eher verhalten gegenüber. Dabei bietet eine Systemöffnung zahlreiche Vorteile für Finanzinstitute und ihre Kunden.

Open Banking Konzeptgrafik auf holografischem Display
Mit dem Digitalen Versicherungsmanager bieten Bankinstitute ihren Kunden die Möglichkeit, automatisch erkannte und analysierte Versicherungsverträge beratergestützt oder eigenständig zu optimieren. (Bild: © WrightStudio/Adobe Stock)

Bis vor wenigen Jahren hatten Banken und Sparkassen einen enormen Wettbewerbsvorteil. Der Finanzmarkt war so reguliert, dass andere Player nur schwer Fuß fassen konnten. Das änderte sich endgültig, als die zweite Zahlungsdienstrichtlinie der EU (PSD2) im September 2019 offiziell in Kraft trat. Zusammengefasst bedeutet die Richtlinie, dass Finanzdienstleister offene Schnittstellen schaffen müssen, um Drittanbietern automatisiert Zugriff auf Kundeninformationen zu gewähren – sofern es ein Einverständnis des Kunden gibt.

Auf den ersten Blick eine bittere Pille für Banken und Sparkassen. Trotzdem dürfen sie die PSD2-Richtlinie nicht nur als lästige Pflicht sehen, deren Mindeststandards es zu erfüllen gilt. Vielmehr sollten sie ihr System weiter öffnen, indem sie ein Open-Banking-Konzept entwickeln, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern.

Mehrwerte für Kunden schaffen

Warum? Die Lage auf dem Finanzmarkt ist angespannt und Banken müssen dringend ihre Erträge steigern. Die Wettbewerbssituation hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft und traditionelle Ertragsquellen sind durch die Niedrigzinssituation weggebrochen. An der Kostenschraube haben viele Finanzinstitute schon gedreht, wie zahlreiche Filialschließungen zeigen. Nun ist es an der Zeit, Innovationen auf den Markt zu bringen, die Kunden einen echten Mehrwert bieten. Und die Zeit läuft. Tech-Firmen wie Google, Facebook oder Apple dringen immer stärker in den Finanzmarkt. Hiesige Sparkassen und Banken haben gegenüber den US-Konzernen noch einen entscheidenden Vorteil: Sie haben eine breite Kundenbasis, die ihnen teilweise schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten die Treue hält und mit der sie regelmäßig in Kontakt stehen.

Zugang zu modernsten Technologien durch Fintechs

Bis dato reagieren deutsche Finanzinstitute allerdings eher verhalten auf Open Banking, wie eine Studie des schwedischen Software-Unternehmens Tink aus dem Jahr 2019 zeigt. Lediglich 25 Prozent der befragten Führungskräfte aus dem Finanzbereich gaben an, dass sie Open Banking als Chance sehen. Diese Haltung sollten Banken und Sparkassen überdenken. Denn: Erweitern Finanzinstitute ihr Leistungsangebot, können sie beispielsweise durch Provisionen ihre Ertragsbasis steigern. Hierfür müssen sie nicht erst aufwändig eigene Dienstleistungen entwickeln. Experten raten dazu, Partnerschaften mit Fintechs einzugehen. Banken und Sparkassen verschaffen sich so zügig Zugang zu State-of-the-art-Technologien und Know-how.

Wichtig ist, dass Finanzinstitute die Chancen, die PSD2 bietet, auch für ihre Zwecke nutzen. moneymeets etwa bietet eine Kontenanalyse-Anwendung an. Banken und Sparkassen haben mit dieser digitalen Anwendung die Möglichkeit, Konten ihrer Kunden zu aggregieren und zu analysieren. Das bietet Vorteile für beide Seiten: Endkunden profitieren von einem besseren Überblick über ihr finanzielles Leben. Und Banken und Sparkassen besetzen die Kundenschnittstelle und generieren völlig neue Vertriebschancen. Mit Hilfe der Kontenanalyse erfährt das Institut beispielsweise, welche Versicherungsverträge der Kunde besitzt, welche Depotpositionen er hält oder welche Sparpläne er bedient. Die aus den Kontoinformationen generierten Informationen ermöglichen es den Instituten im nächsten Schritt, dem Kunden bessere Vertragsangebote oder Angebote in bisher nicht genutzten Produktsegmenten zu unterbreiten.

Auch hierfür hat moneymeets die passenden Lösungen im Angebot. Mit dem Digitalen Versicherungsmanager beispielsweise bieten Bankinstitute ihren Kunden die Möglichkeit, automatisch erkannte und analysierte Versicherungsverträge beratergestützt oder eigenständig zu optimieren. Mit der zweiten Lösung, dem Investment-Robo, lassen sich zudem Anlageprodukte des Kunden erkennen und analysieren. Als nächstes erfolgt ebenfalls die Ausspielung von besseren Angeboten – zum gemeinsamen Vorteil von Kunde und Institut.

Fazit: Mit einem durchdachten Open-Banking-Konzept richten Banken und Sparkassen den Fokus wieder mehr auf ihre Kunden, heben gleichzeitig Cross-Selling-Potentiale und profitieren aktiv von den Möglichkeiten, die PSD2 bietet.